Pensioniertentreffen 2014
Liebi Kolleginnä und Kollegä,
ihr sind do anä cho uf verschidänä Wägä.
Trotz mängem Wehwehli und Schmärz und Ach
hät mä sich gfreut, äs isch eifach ä guäti Sach.
144 Personä vo nah und fern,
vo Schaffusä, vo Winti und au vom Kanton Bern,
sind is KSW cho, um dänand z gsee
und vonänand z erfahre äs bitzäli mee.
Dä Herr Diräkter tuät üs orientierä,
was neu isch und wiä er s Spitol duät dirigiärä.
Wiä d Ortho- und d Traumatologie sind organisiert,
mir wöräd vo villnä Ärzt orientiert.
Doch jetzt will ich ruig sii und gangä vo Bord,
im Härr Diräkter übergib ich jetzt s Wort.
So wurden die Pensionierten am 11. November 2014 im Auditorium und im Vortragssaal begrüsst. Wiederum war für uns Pensionierte ein interessantes Programm zusammengestellt worden. So erfuhren wir an diesem Nachmittag die neusten Dinge, welche im Laufe des Jahres aktuell geworden waren. Ja, man staunte nur bei den Ausführungen von Rolf Zehnder. Im Mittelpunkt stehen fünf neue Angebote des KSW:
- Netzhaut-Chirurgie
- Herz-Rhythmologie und Elektrophysiologie
- Aufbau der Endokrinologie – Radiotherapie in Rüti (konnte sehr schnell verwirklicht werden, da der Kanton nicht involviert war)
- Zertifizierung
- Für die Zertifizierung muss der Ablauf klar formuliert werden. Ausserdem muss die interdisziplinäre Zusammenarbeit gewährleistet sein. Die verschiedenen Punkte müssen überprüfbar sein. Erst dann wird das zertifizierte Gebiet als «Referenz» für die anderen Spitäler gebraucht.
Folgende Gebiete sind in «unserem Spital» bereits zertifiziert:
- Palliative Care
- Brustzentrum
- Rekole (Rechnungssystem)
- Stroke-Unit
- Bauchtumorzentrum
Die Strategie des KSW lautet nach wie vor: «Wir sind ein Spital für die gesamte Bevölkerung.» Das Spital vergleicht sich punkto Wirtschaftlichkeit und Qualität mit den führenden Spitälern der Schweiz. Das Spital will wirtschaftlich nachhaltig sein.
Neue Arbeitsplatzlandschaften
Was uns natürlich alle total interessierte, war der Ersatzneubau «didymos». Schon vor einem Jahr waren wir von Rolf Zehnder über den Neubau orientiert worden. Die Vorarbeiten für ein neues Gebäude brauchen Zeit. Bis Ende Jahr muss sich der Kantonsrat mit dem Ersatzneubau auseinandersetzen, und die Baubewilligung ist auch noch ausstehend. Ein weiteres Bauvorhaben betrifft ein neues Gebäude für die Radio-Onkologie, welches auf der Wiese zwischen Spital und Brunngasse zu stehen kommt. Auch hier fehlt noch die Baubewilligung, nachdem einige Anpassungen vorgenommen wurden. Wie wir auch im «bazillus» lesen konnten, wurde der Küchentrakt aufgestockt, um drei Operationssäle zu erhalten. Ebenso wurde der Pavillon um einen Stock erhöht, um Büros resp. Schulungsräume einzurichten. Auch das KSW expandiert. So wurden in der «Banane» an der Brunngasse zwei Etagen für die Informatik und den Technischen Dienst gemietet. Open-Space-Büros (Grossraumbüros) sind die neuen Arbeitsplatzlandschaften. Jeder nimmt mit seinem Caddy den nächsten freien Arbeitsplatz!. Ja, ja, die Zeiten ändern sich. Man kann sagen: «Das Leben ist Wandel.»
Einblick in die Orthopädie und Traumatologie
Im zweiten Teil des Nachmittags erfuhren wir etwas über die Organisation und das Spezialgebiet der Ärzte, welche in der Orthopädie und Traumatologie arbeiten. Wie wir auch aus dem «bazillus» wissen, gibt es sechs Subspezialitäten; Traumatologie, Schulter- und Ellbogenchirurgie, Hüft-Becken-Chirurgie, Kniechirurgie, Fusschirurgie und Kinderorthopädie. Wir hatten das Vergnügen, über fünf Fachgebiete mehr zu hören.
Kniechirurgie: In den letzten 50 Jahren hat sich die Technik stark entwickelt. Die Knieprothese ist immer noch dieselbe, aber durch die neuartige Vorbereitungstechnik wurde die Operation einfacher. Heute wird die Knieprothesenplanung, ausgehend von einem CT, am Bildschirm entwickelt.
Schultergelenk: Man weiss, dass vier Sehnenmanschetten den Humerus in der richtigen Position halten. Bei der Prothesenoperation verwendet man die «verkehrte Schulterprothese», das bedeutet, die Gelenkpfanne wird am Humerus fixiert, der Gelenkkopf kommt an die Schulter. Durch diese raffinierte Umkehr können der Zug und der Gegenzug der Muskulatur richtig ausgenützt werden. Der Patient kann dadurch wieder alle Bewegungen ausführen.
Hüftprothese: Ziel der Operation ist es, eine Verletzung der Hüftmuskulatur zu vermeiden. Darum wird nach Möglichkeit nur noch ein kleiner Operationsschnitt angelegt.
Fusschirurgie: Der Fuss ist ein komplexer Körperteil. Er besteht aus 28 Knochen, 33 Gelenken, 60 Muskeln, Bändern, Nerven und Gefässen. Der Hallux valgus ist wohl das bekannteste Krankheitsbild (Hallux = grosse Zehe; valgus = Abweichung von der Körpermitte). Spreiz- und Senkfuss und Hammerzehe werden auch noch oft operiert. Wir sahen sehr eindrückliche Dias von Fussdeformationen. Sicher dachten alle Anwesenden an ihre Füsse. Die Operationstechnik ist auch hier grossartig und bringt wirklich gute Resultate.
Traumatologie: Hier ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Generalisten und Spezialisten zusammenarbeiten, da meistens Mehrfachverletzungen vorliegen.
Man könnte noch viel mehr erzählen. Auf jeden Fall waren die Vorträge äusserst interessant, die gezeigten Dias sehr eindrücklich. Ja, man hätte den verschiedenen Ärzten noch länger zuhören können. Auf jeden Fall können wir Pensionierte uns jederzeit den Händen eines Spezialisten anvertrauen. Vielen herzlichen Dank für die Ausführungen.
Ein feiner Znacht zum Abschluss
Der lange Nachmittag wurde mit einem guten Znacht abgeschlossen. Ruedi Manser hatte sich wiederum ein feines Menü einfallen lassen. Es gab Gerstensuppe, Hackbraten, Kartoffelstock, Rotkraut mit glasierten Marroni und zum Dessert Caramelmousse im Schokoladentöpfchen. Dazu natürlich einen guten Schluck Wein.
Im Namen der Pensionierten möchte ich dem KSW ganz herzlich für die Gastfreundschaft danken. Es ist ja in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich, dass die ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom früheren Arbeitgeber so geschätzt werden.