Viel Mehr als Massagen

Beim Begriff Physiotherapie fiel einem früher zuerst Massage ein. Die heutige Realität ist eine völlig andere: Am Institut für Therapien und Rehabilitation engagieren sich hochspezialisierte Fachleute dafür, Patientinnen und Patienten die bestmögliche therapeutische Versorgung zu bieten. Persönlich, individuell und nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Bewegung als Therapie – darauf richtet das Institut für Therapien und Rehabilitation sein Angebot aus. Hier wird das Know-how von über 90 Fachleuten aus Physio- und Ergotherapie, Logopädie und weiteren Bereichen gebündelt. Alle haben das gleiche Ziel: Patientinnen und Patienten so zu betreuen, dass sie rasch wieder in ihren Alltag zurückkehren können.

Therapiert werden Beschwerden am Bewegungsapparat, Funktionsstörungen des Herz-Kreislauf-Systems, der Lunge, des Nerven- oder des Gefässsystems sowie Sprach- und Schluckstörungen. Wobei es keine Rolle spielt, ob die Beschwerden chronisch oder akut sind. Oder ob sie im Zusammenhang mit einer Krankheit oder einem Unfall stehen. Die hohe Spezialisierung macht es möglich, dass die Therapeutinnen und Therapeuten stets die neuesten Behandlungsmethoden einsetzen. Gerade bei chronischen Erkrankungen arbeiten die Fachleute aus Logopädie, Physio- und Ergotherapie häufig eng zusammen. Oft kann eine Änderung des Lebensstils die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten verbessern. Deshalb werden sie in der Therapie und der Rehabilitation auch dabei unterstützt, sich gesünder zu ernähren und mehr zu bewegen.

Aktivitätsassistenz

Stationär behandelte Patientinnen und Patienten werden auf innovative Weise aktiviert. Anstelle von hochspezialisierten Fachleuten übernehmen Assistentinnen und Assistenten die Mobilisierung, Gehtrainings und andere Aktivitäten.

Rehabilitationsprogramme

Umfassende Programme zur Nachsorge bei Erkrankungen an Gefässen, Herz, Lunge, bei Diabetes, Krebs oder nach einer Operation an inneren Organen.

Ergotherapie

Förderung von Selbstständigkeit und Autonomie der Patientinnen und Patienten in der Akutgeriatrie, nach einem Schlaganfall oder bei anderen neurologischen Erkrankungen.

Handtherapie

Behandlung der Hand nach Verletzung oder Krankheit, um Tast-, Halte- und Greiffunktionen wiederzuerlangen.

«Wir fördern individuelle Spezialisierung»

Interview mit David Gisi, Leiter Institut für Therapien und Rehabilitation

Was hat sich in Therapie und Rehabilitation über die letzten zehn Jahre geändert?

Zum einen ist man zur Erkenntnis gelangt, dass Aktivität und Bewegung die Genesung von Patientinnen und Patienten in jeder Phase positiv beeinflussen. Früher wurden sie lange geschont. Heute stehen die meisten schon am Tag nach einem Eingriff wieder auf. Bewegung heilt, das zeigen zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen. Körperliche Aktivität ist fester Bestandteil unseres Lebens, bis ins höchste Alter. Sie gilt es zu erhalten.

Und was ist der andere Punkt?

Die Spezialisierung der Therapien nimmt sehr stark zu. Das fördern wir gezielt. Wir haben an unserem Institut sechzehn Spezialbereiche, von Rücken über Lunge und von Neurologie bis zu Intensivmedizin. Weltweit wächst das Wissen über die besten Behandlungen sehr schnell. Dank der Spezialisierung können wir es für unsere Patientinnen und Patienten nutzbar machen.

Können Sie ein Beispiel nennen?

Nach einer anspruchsvollen Schulteroperation übernimmt heute unsere klinische Spezialistin einen Grossteil der Nachsorge. Sie kann beispielsweise besser als der Chirurg abschätzen, wann welche Belastungen wieder möglich sind. Von solch neuen Rollen der Therapeutinnen und Therapeuten profitieren alle. Patientinnen und Patienten erhalten regelmässig die Gelegenheit zum ausführlichen Austausch mit einer Fachperson. Die Chirurgen können sich auf ihre Kernaufgaben rund um die operativen Eingriffe fokussieren. Und Therapeutinnen und Therapeuten fühlen sich zusätzlich motiviert, neue Verantwortung zu übernehmen.