Wenn Innovation Wirkungsfelder erhält
Warum wurde vor 20 Jahren das Sozialpädiatrische Zentrum gegründet?
Am Anfang stand die innovative Idee, mit Spezialistinnen und Spezialisten der Kinder- und Jugendmedizin und -psychologie ein interdisziplinäres Zentrum zu schaffen, das die kindliche Entwicklung sowie neurologische, psychische und psychosomatische Störungen aus einer ganzheitlichen Perspektive im Fokus hat.
Was waren in den vergangenen 20 Jahren die grössten Herausforderungen?
Durch den kontinuierlichen Ausbau des Angebots sind wir ein grosses Zentrum geworden. Alle Mitarbeitenden brauchten viel Flexibilität und Offenheit für Neues. Die Leitung musste sich um den Zusammenhalt, das Funktionieren der Prozesse und die Finanzierung kümmern. Für manche Angebote mussten als Grundlage zuerst Leistungsvereinbarungen mit den kantonalen oder städtischen Direktionen erarbeitet werden.
Das SPZ geniesst in der Region Winterthur und weit darüber hinaus einen hervorragenden Ruf. Die Nachfrage nach unseren Dienstleistungen ist gross. Die mitunter langen Wartezeiten sind für die Betroffenen belastend. Wir sind darum gefordert, auch auf politischer Ebene immer wieder von Neuem Verständnis für den hohen Bedarf zu schaffen. Nach 20 Jahren ist das SPZ den Kinderschuhen entwachsen. Daher machen sich die Pionierinnen und Pioniere, welche die Aufbauarbeit geleistet haben, nun bereit, etappiert ihre Nachfolge zu organisieren. So wird die Kontinuität sichergestellt, damit Eltern und Kinder das Angebot auch in Zukunft nutzen können.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Die Faktoren Zeit und Zuwendung – in Familie und Umfeld – haben in der Arbeit mit Kindern einen hohen Stellenwert. Leider sind die Tarife für Beratungen und Vernetzungen nicht kostendeckend. Wir wünschen uns politische Vorstösse und Änderungen, damit wir unter besseren Rahmenbedingungen und weniger starkem finanziellem Druck arbeiten können. Das Commitment von Seiten des KSW und der politischen Entscheidungsträger schätzen wir sehr, und wir hoffen, dass wir auch in Zukunft darauf bauen dürfen.
20 Jahre Sozialpädiatrisches Zentrum SPZ
2003
Gründung des Sozialpädiatrischen Zentrums unter der Leitung von Dr. med. Kurt Albermann: personelle und räumliche Zusammenführung der Schwerpunkte Entwicklungspädiatrie, Kinderneurologie, Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychosomatik im Bettenhaus 2 (heute Haus I).
2004
Etablierung der Musik bzw. Kunst- und Gestaltungstherapie für die stationäre Psychosomatik.
2006
Etablierung der Fachstelle Neuropsychologie.
2007
Betriebsbewilligung für die heutige Klinikschule durch die Bildungsdirektion des Kantons Zürich.
2008
Leistungsauftrag des AJB (Amt für Jugend- und Berufsberatung) für die logopädische und pädaudiologische Abklärung im Vor- und Nachschulbereich.
2009
Vier Teams werden formiert:
- Entwicklungspädiatrie
- Kinderneurologie
- Logopädie und Pädaudiologie
- Kinder-/Jugendpsychiatrie und Psychosomatik (ambulant und stationär)
2010
Etablierung der Fachstelle Autismus.
2012
Aufnahme des Angebots an stationären Behandlungen in die Spitalliste: Bewilligung der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich zur Führung von sechs Plätzen für die stationäre Behandlung.
Etablierung von zwei Einheiten der Kinder-/Jugendpsychiatrie und Psychosomatik: Ambulatorium und Team für stationäre Behandlungen.
Leistungsauftrag des Departements Schule und Sport der Stadt Winterthur, die schulärztliche Versorgung der Stadt Winterthur sicherzustellen: Der Schulärztliche Dienst (SAD) wird dem SPZ angegliedert.
2013
Leistungsauftrag des AJB zur Abklärung sonderpädagogischer Massnahmen im Vor- und Nachschulbereich Etablierung der heutigen Fachstelle Frühkindliche Regulationsstörungen mit ambulantem und stationärem Angebot für zwei Eltern mit Kind, Letzteres in enger Kooperation mit dem Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin.
2014
Gründung «Institut Kinderseele Schweiz» (iks) durch SPZ, ipw und Stiftungsrat.
2015
Bezug von Räumlichkeiten im Gebäude Albanistrasse 24 Ost, 1. und 2. Stock Etablierung der Fachstelle Psychotraumatologie.
2020
Etablierung der Fachstelle Essstörungen.
2021
Etablierung der Fachstelle Frühintervention Autismus Zusammenführung von Logopädie / Pädaudiologie und Heilpädagogischer Diagnostik in der Fachstelle Sonderpädagogik.
2022
Erweiterung des stationären Angebots auf zwölf Behandlungsplätze unter der neuen Bezeichnung «Therapiestation für Kinder und Jugendliche – Psychosomatik, Psychiatrie, Psychotherapie », Bezug 3. Stock Albanistrasse 24.