Wenn plötzlich alles anders ist
Wer kommt zu uns?
Leon (6), wurde auf dem Fussgängerstreifen von einem Auto erfasst. Körperlich hat er sich gut erholt, seither möchte er den Weg zum Kindergarten jedoch nicht mehr allein zurücklegen.
Lia (15), erfuhr einen sexuellen Übergriff durch einen Gleichaltrigen. Seither kann sie aufgrund von Albträumen kaum mehr durchschlafen.
Aleksandra (10), ist mit ihrer Familie in die Schweiz geflüchtet. Obwohl sie gern zur Schule geht, kann sie sich oft nicht konzentrieren.
Was können wir tun?
Mit den Betroffenen und ihren Familien suchen wir nach Möglichkeiten, wie sie ihren Alltag trotz des Erlebten wieder bewältigen können. Dafür stehen uns verschiedene traumatherapeutische Interventionsmöglichkeiten zur Verfügung.
Was passiert bei uns?
In einem ersten Gespräch versuchen wir zu verstehen, was den Kindern und Jugendlichen passiert ist und was die Folgen davon sind. Ebenso wichtig ist es uns, ihre Ressourcen zu erfassen. Ausgehend davon erzählen wir, welche Hilfestellungen anderen Kindern und Jugendlichen in ähnlichen Situationen geholfen haben, und ermuntern sie, solche Hilfen auszuprobieren. Falls die Beeinträchtigungen bestehen bleiben, erfolgt eine vertiefte Diagnostik, damit wir die weiteren Interventionen planen können. Wir arbeiten vernetzt und stehen in Absprache mit den Familien häufig in Kontakt mit Lehrern/-innen, Kinderärzten/-innen oder Fachpersonen von Opferhilfestellen.
Wie lange dauert eine Behandlung?
Oft reichen wenige Termine – manchmal braucht es jedoch eine längere psychotherapeutische Begleitung. Letztere können wir zurzeit aus Kapazitätsgründen leider nicht anbieten, wir unterstützen aber bei der Suche nach Therapieplätzen.
Gut zu wissen
Belastende Erlebnisse können diverse Veränderungen im Verhalten auslösen. Das sind normale Reaktionen auf aussergewöhnliche Ereignisse. Falls die Symptome anhalten, ist es wichtig, sich frühzeitig von einer Fachperson beraten zu lassen, um bleibende Folgen zu vermeiden.