Was suchen Sie?
Künstliches Hüftgelenk

Wieder schmerzfrei unterwegs mit einem künstlichen Hüftgelenk

Die Hüftgelenkarthrose ist eine der häufigsten Gelenkerkrankungen. Wegen des Knorpelschwunds litt Frau E. unter hartnäckigen Schmerzen, bis sie ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt bekam.

Frau E. betritt das Zimmer bestimmt und nimmt ohne zu zögern im Sessel Platz. Dann beginnt sie lebhaft und in raschem Tempo ihre Geschichte zu erzählen. Und bald wird klar, dass sie im gleichen Rhythmus durchs Leben geht. «Ich laufe jeden Tag zwei bis zweieinhalb Stunden, und das zügig», sagt sie. «Bewegung ist mir sehr wichtig.» Dabei ist es erst drei Monate her, dass bei ihr eine Hüfttotalprothese eingesetzt wurde.

Sie erinnert sich noch gut an den Sturz, im Sommer 2021 war das. «Ich blieb mit dem Schuhbändel an einem Regal in einem Laden hängen und knallte mit der linken Hüfte auf den Steinboden.» Bis sie sich zum Eingriff entschloss, dauerte es dann allerdings drei Jahre. In der Zwischenzeit hatte sie immer wieder Schmerzen, beim zügigen Gehen oder wenn sie sich nachts im Bett drehte.

«Ich wollte mein gewohntes Leben wieder zurück.»

Pia E.
Patientin

Der richtige Zeitpunkt für eine Operation

Die Infiltration von Schmerzmitteln wirkte jeweils nur vorübergehend, ihre Wanderungen wurden immer kürzer. Als sie im August 2024 erneut akute Schmerzen verspürte und nicht mehr ohne Hilfe aufstehen konnte, war für sie der Zeitpunkt für eine Hüftoperation gekommen.

Anfang Oktober 2024 liess sie sich von Dr. med. Niklaus Meyer untersuchen. Er ist Teamleiter Hüft- und Beckenchirurgie ad interim an der Klinik für Orthopädie und Traumatologie. Auf den Röntgenbildern konnte der Chirurg die Ursachen für die Schmerzen von Frau E. rasch erkennen: Arthrose in fortgeschrittenem Stadium.

«Der Knorpel des Hüftgelenks war weitgehend abgenutzt. Das erklärte auch die Einschränkung der Beweglichkeit. Die Entwicklung der Arthrose wurde bei Frau E. dadurch begünstigt, dass die knöcherne Überdachung des Hüftgelenks ungenügend war. Der Sturz führte dann zu einer Verstärkung der Beschwerden durch die bereits bestehende Arthrose.»

«Die Wahl des Prothesentyps ist für jede Patientin und jeden Patienten individuell zu treffen.» 

«Bei fortgeschrittener Arthrose im Hüftgelenk ist eine Totalprothese eine sehr erfolgreiche Lösung und darum die Therapie der Wahl», sagt Dr. Meyer. Dabei wird das abgenutzte Hüftgelenk durch eine Prothese ersetzt. Jedes Jahr werden in der Schweiz 20’000 solche Eingriffe durchgeführt, Tendenz steigend. «Das hat mit der steigenden Lebenserwartung und den höheren Ansprüchen bezüglich Beweglichkeit und Mobilität im Alter zu tun», weiss Dr. Meyer.

Über 400 Erstimplantationen von Hüfttotalprothesen werden am KSW pro Jahr durchgeführt.

Dass sich Frau E. an der Klinik für Orthopädie und Traumatologie behandeln liess, obwohl sie in Luzern wohnt, ist kein Zufall. Sie ist schon seit Jahren bei einer anderen Fachdisziplin am KSW in Behandlung. Und weil sie mit der medizinischen Expertise am KSW sehr zufrieden und immer alles perfekt organisiert ist, musste sie bei der Wahl der Klinik nicht lange überlegen. «Im Zusammenhang mit orthopädischen Wahleingriffen kommt es häufig vor, dass sich Patientinnen und Patienten direkt bei uns melden», sagt Dr. Meyer. Es herrscht kein Zeitdruck, die Qualität verschiedener Spitäler lässt sich genau vergleichen. Und hier schneidet das KSW im schweizweiten Vergleich sehr gut ab (siehe Interview unten). «Unsere Resultate sprechen sich herum.»

Präzisionsarbeit

Basis für die überdurchschnittliche Qualität des Fachteams Hüft- und Beckenchirurgie am KSW ist die sorgfältige Planung des Eingriffs. «Das künstliche Hüftgelenk wird vor der Operation in einem Planungsprogramm am Computer auf den Millimeter genau geplant», betont Dr. Meyer. Dafür braucht es aktuelle Röntgenaufnahmen mit einer Referenzkugel, damit Grössen und Distanzen auf dem Röntgenbild exakt kalibriert werden können.

Die Qualität verschiedener Spitäler lässt sich genau vergleichen. Und hier schneidet das KSW im schweizweiten Vergleich sehr gut ab.

Bei der Auswahl des passenden Implantats werden Alter, Geschlecht, Nebenerkrankungen und Knochenqualität, aber auch die persönlichen Ansprüche der betroffenen Person berücksichtigt.

«Unsere Resultate sprechen sich herum.»

«Für junge, gesunde und aktive Patienten eignen sich andere Implantate als für ältere und gebrechlichere Menschen. Jede Hüftprothese ist eine individuelle Wahl.»

Der Chirurg kann sich bei der Wahl des Implantats auf Datenbanken von grossen Registern mit Langzeitresultaten von Hunderttausenden von Hüftprothesen stützen. «So sehen wir, welche Implantate wie gut und wie lange funktionieren. » Die Lebensdauer einer Hüftprothese ist über die letzten Jahrzehnte stetig gestiegen. «Heute hält eine Hüfttotalprothese bei drei von vier Personen, die sich mit 50 Jahren operieren lassen, bis zu ihrem Lebensende.»

Anfang November wurde Frau E. von Dr. Meyer operiert, und alles verlief wie geplant. Bei ihr wurde das Hüftgelenk in den Knochen zementiert. «Damit erzielen wir bei älteren Patientinnen und Patienten die besten Resultate», sagt er. Ist jemand jünger, lässt man das Implantat meist in den Knochen einwachsen.

Nach der Operation bleiben Patientinnen und Patienten in der Regel zwei oder drei Tage im Spital. Frau E. wünschte, etwas länger zu bleiben. Sie wohnt in einem älteren Haus im vierten Stock, ohne Lift. Deshalb musste sie in der Lage sein, sicher an Gehstöcken die Treppe hoch- und runterzusteigen. In eine Reha-Klinik wollte sie nicht. «Wenn ich selbst kochen und mich um den Haushalt kümmern kann, werde ich schneller wieder fit», sagt sie.

Ins gewohnte Leben zurück

Nach fünf Tagen wurde sie nach Hause entlassen. Schwierig war anfangs vor allem, dass sie nach der Operation nur auf dem Rücken liegen durfte. «Ich schlafe gewöhnlich in Bauchlage, doch das war nicht erlaubt.» Grosse Bewegungen wären eine zu grosse Belastung für das frisch operierte Hüftgelenk.

Wird das Hüftgelenk wie bei Frau E. einzementiert, darf das Bein von Anfang an voll belastet werden. Dennoch gehen Betroffene die ersten sechs Wochen an Stöcken, um einen Sturz zu vermeiden. Allgemein ist in dieser Zeit Schonung angesagt. Intensives Training oder eine unkontrollierte Bewegung können zum Auskugeln des Gelenks führen. Mit der Physiotherapie wird erst in der siebten Woche nach der Operation begonnen, weil dann durch das Vernarben der umliegenden Weichteile das Luxationsrisiko deutlich geringer ist.

«Ich wollte mein gewohntes Leben wieder zurück.» 

Frau E. hatte klare Vorstellungen, was sie vom Eingriff erwartete. «Ich wollte mein gewohntes Leben wieder zurück.» Und das ist geglückt. Ende Januar hatte sie die erste Nachkontrolle am KSW. Die Beweglichkeit ist gut, die lebhafte Frau kann wieder ihre Wanderungen machen. Bloss wenn sie länger bergauf oder bergab geht, spürt sie die Hüfte noch leicht. Und bei ihrer Morgengymnastik ist sie bei bestimmten Übungen etwas vorsichtiger.

Frau E. kann sich dank einer Hüfttotalprothese wieder schmerzfrei bewegen.

Zum Abschluss des Gesprächs bedankt sie sich bei allen, die zum guten Gelingen der Operation beigetragen und ihr den Aufenthalt am KSW angenehm gemacht haben. Im Oktober wird sie vom KSW zur nächsten Kontrolle aufgeboten. Für die Zeit danach empfiehlt Dr. Meyer alle fünf Jahre eine Verlaufskontrolle. «Das Implantat ist mit lebendigem Knochen verbunden. Deshalb ist es wichtig, zu beobachten, wie sich der Knochen mit fortschreitendem Alter verhält.» So können Auffälligkeiten frühzeitig erkannt und Probleme wenn nötig leichter behoben werden.


Hüftprothesen sind ausgezeichnete Lösungen

Interview mit Dr. med. Niklaus Meyer, Leitender Arzt, Teamleiter Hüft- und Beckenchirurgie ad interim, Klinik für Orthopädie und Traumatologie

Wo steht das KSW bei der Qualität von Hüftoperationen im schweizweiten Vergleich?

In der Schweiz werden alle Operationen im Zusammenhang mit Hüftprothesen in einem Register erfasst. Wichtig ist dabei der Anteil von Revisionen, wenn also erneut eine Operation erforderlich ist und ein Teil der Prothese ausgewechselt werden muss. An der Klinik für Orthopädie und Traumatologie des KSW ist eine Revision in den ersten zwei Jahren nach der Implantation einer Hüftprothese nur in 1,6 % der Fälle nötig. Im landesweiten Durchschnitt sind es 2,5 %.

Was sind die Gründe für die hohe Qualität der Orthopädie am KSW?

Die behandelnden Fachleute verstehen ihr Metier. Sie verfügen über eine gute Ausbildung und aufgrund hoher Fallzahlen über grosse Erfahrung. Diese setzen sie bei jeder Patientin, bei jedem Patienten individuell ein, bei der Diagnosestellung ebenso wie bei der Indikationsstellung und der Planung einer allfälligen Operation. Stets werden die persönlichen Ansprüche der Betroffenen berücksichtigt. Nur so können wir ihnen die bestmögliche Lösung vorschlagen. Zudem ist wichtig, dass die richtigen Materialien eingesetzt werden, weshalb wir die Implantate mit den besten Langzeitresultaten verwenden.

Abnutzungsbedingte Arthrose ist der häufigste Grund für das Einsetzen einer Hüfttotalprothese. Was lässt sich gegen die Abnutzung tun?

Es gibt verschiedene Risikofaktoren, meistens steht die Architektur des Hüftgelenks im Vordergrund. Im Jugendalter können chirurgische Eingriffe helfen, das Auftreten von Arthrose zu verzögern. Dafür in Frage kommende Personen fallen in diesem Alter durch Beschwerden auf. Alle übrigen sollen sich nicht einschränken und das tun, was ihnen guttut und Spass macht. Und falls später nötig, haben wir mit der Hüfttotalprothese eine ausgezeichnete Lösung, um auftretende Probleme zu korrigieren.

Portrait von Dr. med. Niklaus Meyer

Dr. med. Niklaus Meyer

Leitender Arzt
Teamleiter Hüft- und Beckenchirurgie ad interim
Klinik für Orthopädie und Traumatologie

Kontaktieren

Klinik für Orthopädie und Traumatologie

Dank der Grösse und der hohen Fallzahlen sind an der Klinik für Orthopädie und Traumatologie hochspezialisierte Teams mit erfahrenen Fachleuten im Einsatz – von Hüft-, Knie-, Fuss- und Schulterchirurgie bis zu Traumatologie und Kinderorthopädie.

Die Patientinnen und Patienten profitieren davon, dass die Teams sehr eng zusammenarbeiten. So ist sichergestellt, dass sie rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr medizinisch optimal betreut werden. Und das stets nach den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Mehr über unsere Fachabteilung

Klinik für Orthopädie und Traumatologie

Unsere Fachteams bieten praktisch das gesamte Spektrum der orthopädischen und der traumatologischen Chirurgie an.
mehr erfahren

Mehr zum Thema Hüftarthrose

Icon Huefte Becken Ksw
Hüftarthrose / Hüftgelenkersatz
Sie leiden an einer Erkrankung des Hüftgelenks. Deswegen wurde Ihnen empfohlen, es durch ein künstliches Gelenk ersetzen zu lassen.
Mehr erfahren