Zwischen Roboter und Mensch

Die Urologie ist ein technisch hochentwickeltes Fachgebiet – dank dem Einsatz neuester Technologien und stetiger Weiterentwicklung können Patientinnen und Patienten optimal behandelt werden. Doch die Mitarbeitenden der Klinik für Urologie sind weder Techniker noch IT-Spezialisten – sondern Ärztinnen und Ärzte, welche die Technik optimal einzusetzen wissen.

Urologie ist doch ein Männerthema – oder nicht? Es stimmt wohl, dass in der Urologie am Kantonsspital Winterthur rund 70 % der Behandelten Männer sind, dennoch ist Urologie ein Fachgebiet für beide Geschlechter. Behandelt werden nämlich diverse Erkrankungen und Funktionsstörungen von Nieren, Nebennieren und der Harnblase mit ihren komplexen Funktionen. Das schliesst auch Tumoren an den genannten Organen ein.

Liegt ein Befund vor, so werden die Patientinnen und Patienten individuell beraten – abgestimmt auf ihre Bedürfnisse. Danach werden gemeinsam alle Behandlungsmöglichkeiten besprochen und Alternativen aufgezeigt.

«Wir bemühen uns tagtäglich, unsere Patienten individuell und umfassend zu betreuen.»

Oft kommt es zu Langzeitbehandlungen und damit zu engen Arzt-Patienten-Beziehungen. «Wir bilden Ärztinnen und Ärzte aus Berufung aus – und nicht hoch- spezialisierte Mechaniker für den Harntrakt. Wir bemühen uns tagtäglich, unsere Patienten individuell und umfassend zu betreuen», sagt Prof. Dr. med. Hubert John, Chefarzt der Klinik für Urologie am KSW.

Innovation und Expertise

Das interprofessionelle und spezialisierte Team hat sich in den letzten zehn Jahren sowohl fachlich als auch technisch stark weiterentwickelt. So wurde erst kürzlich die Wasserdampftherapie bei Prostatavergrösserung eingeführt, die eine schonende Behandlung ermöglicht.

Die Klinik für Urologie am KSW ist national und international anerkannt: «Wir konnten dank einem sehr kompetenten und engagierten Team sowohl das Robotikprogramm als auch die Weiterbildungsmöglichkeiten ausbauen», sagt Prof. John. Das KSW ist beispielsweise führend in der Schweiz im Bereich des roboterassistierten Blasenersatzes nach einer Blasenentfernung.

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Speziell für unsere Patientinnen und Patienten bieten wir Spezialsprechstunden zu den verschiedenen urologischen Themen an.

Viele Operationen können endoskopisch vorgenommen werden, was durch die natürlichen Harnwege erfolgt. Das ermöglicht eine schonende Behandlung, eine schnellere Heilung und weniger Komplikationen – Entwicklungen, die stets dem Wohl der Patientinnen und Patienten zugutekommen.

Ausserdem greift die operative Urologie bei vielen Eingriffen auf den topmodernen Da-Vinci-Roboter zurück, der äusserst präzise bedient und eingesetzt werden kann. Der Da-Vinci-Roboter ermöglicht es, auch komplexe Operationen laparoskopisch durchzuführen. Damit sind die Eingriffe schonend und der Heilungsprozess verkürzt sich. So orientiert sich die Klinik für Urologie im Sinne der Patientinnen und Patienten stets an den neuesten Behandlungstechniken.

Rezum – die Wasserdampftherapie bei Prostatavergrösserung

Seit kurzem wird am KSW eine neue Behandlungsmethode angeboten: die Wasserdampftherapie, auch Rezum-Therapie genannt. Während einer Blasenspiegelung wird mittels einer dünnen ausfahrbaren Nadel 103 °C heisser Wasserdampf in die Prostata eingebracht. Dies geschieht kontrolliert an genau den Stellen, an denen eine Vergrösserung der Prostata vorliegt. Der Eingriff dauert etwa 15 Minuten, meist erfolgen dabei 2–4 Dampfapplikationen.

Zu den Vorteilen der Behandlung gehört, dass bei diesem Verfahren Einschränkungen der Sexualfunktion extrem selten auftreten, ebenso wie Blutungen nach dem Eingriff. Die Wasserdampftherapie eignet sich für Männer mit einer mittelstark vergrösserten Prostata, die Beschwerden haben oder eine Abschwächung des Harnstrahls beklagen und eine medikamentöse Therapie nicht vertragen.

Das Behandlungsangebot richtet sich aber auch an Männer, bei denen alternative Therapien nicht durchführbar sind oder die besonderen Wert auf die Erhaltung der Fähigkeit zum Samenerguss legen.